Myeong-Dong

Ich sehe was was Du nicht siehst. Und das ist… der Schild zum nächsten Laden!

Das trendige Myeong-Dong: Schilder vom Boden bis zum Himmel

Erst seitdem ich in Korea bin ist mir aufgefallen, dass in Frankreich oder Deutschland die Kleidungsläden oder Restaurants fast immer im Erd- oder Erstgeschoss zu finden sind. In Seoul ist es anders. Es stört niemanden, wenn noch einige Etagen hoch- oder runtergegangen werden müssen bevor, dass das gewünschte Restaurant zu finden ist.

Das trendigeViertel Myeong-Dong entstpricht und übertrifft sogar diese Situation. Hier beschränken sich die Räumlichkeiten der viele Läden und Restaurants nicht nur auf dem Erdgeschoss. Im ersten oder zweiten Untergeschoss fängt es an und so geht es Etage für Etage weiter. Bei so viele Etagen will niemand übersehen werden. Der passende Schild ist also erforderlich. So kann man in Myeong-Dong in einem Meer von Farben, Geräusche, Musik, Gerüche und Eindrücke untertauchen. Der Himmel ist kaum noch zu sehen. Ich tue mir schwer einen bestimmen Schild zu erkennen. Ob es an meine schwachen koreanisch Kenntnisse liegt?

Just window shopping…

Vor jedem der unzähligen Kosmetikläden (in Myeong-dong oder einer beliebigen Einkaufsstraße) steht eine hübsche junge Dame, die versucht mit kleine Kosmetikgeschenke die Kundschaft anzulocken und zu zeigen das dieser Laden besser als der andere ist. Das ist erstaunlich. Sie geben sich wirklich viel mühe. Ihr Einsatz wird nicht selten mit einem Mikrophon unterstützt so wird es sehr schnell laut wenn in einer Straße mehrere Kosmetikläden nebeneinander sind! Schade, dass ich nie verstehen kann, was da alles gesagt wird.

Wer nicht vor hat etwas zu kaufen, der schaut am besten gar nicht hin und geht weiter. Einmal war mein Fehler das Schild einer Männergesichtscreme mehr als ein Sekunde anzuschauen – anders als in Frankreich, wo die Schnecken im Topf landen, kommen diese kleine Tiere in die Tagescreme…- Nach zwei Sekunden also, hat mich die Dame in knappen rosa Outfit schon im Laden reingezogen und meinte : „just window shopping“. – sollte ich da die Fenster von Innen anschauen?

Nachdem ich also die erste Dame überstanden hatte, traf ich auf die Nächste. Ihr Job ist ganz einfach. Sie begrüßt jeden Besucher mit einer tiefen Verbeugung und einen guten Tag (oder etwas ähnliches). In Korea ist das Service besonders wichtig, also war kurz danach ein Echo zu hören : das waren alle Kollegen, die mir auch einen guten Tag wünschen.

Da ich immer noch von der Schneckencreme fasziniert war (ich wollte verstehen, in welcher Form die Viecher in der Creme verarbeitet sind), sprach mich die junge Verkäuferin an. Nun war es sehr schwierig daraus zukommen ohne etwas zu kaufen. – Ich war fast sicher, dass Johannes sich über eine neue Tagescreme nicht so freuen würde. –  als die Verkäuferin kurz wo anders geschaut hat bin ich schnell weg. Zum Glück ist sie mir nicht gefolgt! Ich habe es geschafft und werde am besten diesen Laden jetzt vermeiden! 🙂

7 Kommentare (+deinen hinzufügen?)

  1. Tintin
    Jul 24, 2012 @ 03:38:36

    Il me tarde de venir te voir , en tu cas je pense que j ‚aurais une parfaite guide a Séoul enore mieux que le routare , mais par contre peut être pourrait tu prendre contact avec eux ?

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  2. O-Lee
    Jul 24, 2012 @ 05:28:41

    Schade! Hätte gerne den Gesichtsausdruck von Johannes gesehen, wenn er zum erstenmal seine neue Gesichtscreme verwendet 🙂 Mir gefällt dein Schreibstil sehr, mehr davon!

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  3. Vallartina
    Jul 24, 2012 @ 20:40:48

    Dieser Schilderwald ist wirklich gewaltig! Dürfte nicht einfach sein, sich schnell zurecht zu finden.
    Gruss aus Mexiko

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  4. Elisabeth
    Aug 12, 2012 @ 19:16:20

    die schilderungen über die Verkäuferinnen klingt, als wäre das auch so schlimm, wie in Ägypten! 😉

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